2.Löschzug: „Azetylen“ – eine heiße Sache

Um 19:00 Uhr am Freitagabend ging es für die Kameraden des 2. Löschzuges zum Ausbildungsdienst in den Dampfkesselbau Meerane. Bei der Anfahrt ahnte noch keiner, dass dieser Dienst zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden würde. Aufgrund der in diesem Betrieb stattfindenden Produktion werden auf dem Gelände Azetylen – Gasflaschen gelagert, die im Brandfall eine große Gefahr darstellen können.

Bei dem Umgang mit Acetylenflaschen, welche einer Wärmeeinwirkung ausgesetzt waren, sind einige grundlegende Dinge zu beachten. Das Sicherheitssystem einer Acetylenflasche (poröse Masse und Lösemittel) verhindert normalerweise einen gefährlichen Acetylenzerfall. Wenn Acetylenflaschen aber Feuer oder extremer Wärme ausgesetzt sind, kann sich eine Zerfallsreaktion entwickeln. Entweicht zusätzlich Acetylen aus der heißen Flasche, wird dies noch gefördert. Infolge des Zerfallverlaufs erhöhen sich Druck und Temperatur. Dies kann zum Bersten der Flasche führen. Gefahren entstehen durch Flammen, Druckwelle und wegfliegende Flaschenteile. Eine geborstene Acetylenflasche kann über eine Entfernung von 100 Metern oder mehr geschleudert werden.

Aus diesem Grund bestand die Aufgabe der eintreffenden Einsatzkräfte, unter Beachtung des Eigenschutzes (Trümmerschatten, Hitzeschutz), die Gasflaschen so schnell wie möglich zu kühlen und ein Zerbersten der Flaschen zu verhindern. Zwei Trupps unter schwerem Atemschutz gingen zur angenommenen Brandbekämpfung vor und brachten zwei Wasserwerfer zur Kühlung der Azetylen-Flaschen in Stellung.

Da für so eine aufwendige Abkühlung sehr große Mengen an Wasser benötigt werden, hatten die nachrückenden Kräfte die Aufgabe, eine Wasserversorgung über lange Wegstrecke zum im Unternehmen vorhandenen Wasserspeicher aufzubauen.

Nachdem alle Aufgaben erfolgreich absolviert wurden, konnte die Übung gegen 21:00 beendet werden.

09.08.2014 Mike Dietzschkau